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Ein Labyrinth aus Regalen und Akten Keller des Amtsgerichts ist ein Archiv Einige Akten müssen ewig aufbewahrt werden Von Michael Esders (OZ/E v. 25.7.2001) Unheimliches Gemäuer, stickiges Verließ oder ordentliches Archiv: In Kellern kann man Entdeckungen machen. Die OZ wirft einen Blick in die "Unterwelt" bekannter Gebäude der Stadt. In der zweiten Folge geht es um den Keller des Amtsgerichts. Emden. "-1" zeigt die digitale Anzeige im Aufzug. Die schwere Stahltür öffnet sich fast geräuschlos. Neonlicht unter Tage. Es ist riecht ein wenig nach Staub und altem Papier. Stickig ist es aber nicht hier unten, im Keller des Amtsgerichts. Die Luft ist angenehm kühl. Justizhauptwachtmeister Willi Gericke zeigt auf ein Metallregal, prall gefüllt mit roten Ordnern. "Das sind Strafsachen", erläuterter. "Weggelegt 1997, aufzubewahren bis 2006" ist auf einem Deckel zu lesen. In den Katakomben des Amtsgerichts geht es ordentlich zu. In 14 Räumen lagern 450 Regalmeter Akten, säuberlich nach Rechtsangelegenheit und Jahrgang geordnet und durchgehend nummeriert. Trotz dieser peniblen Systematik wirken die weiß gestrichenen Räume und die Unmengen vergilbten Papiers auf den Außenstehenden wie ein Labyrinth. Willi Gericke, der seit 24 Jahren im Amtsgericht arbeitet, weiß aber immer, was wo zu finden ist. Für jede nur erdenkliche Rechtsangelegenheit gibt es genaue Aufbewahrungszeiten, die in einem grünen Buch festgelegt sind. "Grundbücher und Nachlaßsachen müssen wir sogar ewig aufbewahren", erzählt der agile Mann. Das Staatsarchiv Aurich übernimmt einen Teil der alten Akten. "Aber die haben auch kaum noch freie Kapazitäten." Die aussortierten Akten landen zunächst im Flur und dann im Container. Einmal im Jahr werden sie abgeholt, in einer Wassertrommel aufgelöst, geschreddert und vernichtet. "Zwei Tonnen kommen pro Jahr schon zusammen", schätzt Gericke. Oft muß er mit den zuständigen Beamten einzelne Akten nach Seiten durchsuchen, die nicht weggeworfen werden dürfen. Urteile haben beispielsweise kein "Verfallsdatum". Nicht immer war es so ordentlich im Keller. Auf alten Fotos ist zu sehen, daß ein Teil der Papiere einigermaßen chaotisch in den Gängen herumliegen. Vor vier Jahren mußten die Holzpfähle durch Betonpfeiler ersetzt werden, weil sie verrottet waren. Das Gebäude von 1911 war bereits an einigen Stellen ein wenig versackt. Gericke und seine Kollegen mussten in dieser Zeit den gesamten Bestand in das "Zwischenlager" im Flur räumen. "Ein Jahr hat das gedauert." Die Sanierung wurde dazu genutzt, den gesamten Bestand neu einzusortieren. Im Flur sieht es an einigen Stellen ein bisschen wie in einer Abstellkammer aus. Ausrangierte Stühle, Schreibtische, Monitore, anderes Computerzubehör von anno dazumal und meterweise gestapeltes Papier. "400 000 Blatt brauchen wir jährlich", so Gericke. Auch ein stattlicher Vorrat Klopapier lagert da. Säuberlich geschichtet, versteht sich. Im Raum Nr. 10 ist der Notariatskeller. "Wenn ein Notar aufhört oder stirbt, kommen die Urkunden hier hin", berichtet der Justizbeamte und zeigt einen Ordner mit der Aufschrift "1899". "Ab und zu kommen Leute vorbei, die alte Verträge einsehen wollen." Dann erblickt das vergilbte Papier doch noch einmal das Tageslicht - bevor es für eine weitere Ewigkeit in Justitias Katakomben verschwindet. |
Hinweis
betr. Links: |
Wichtige links für die Sütterlin-Schrift: Sütterlin Lernprogramm mit einigen Lektionen & Zeichensatz für Windows: www.uni-saarland.de/~m.hahn/slp2000.htm www.peter-doerling.de/Lese/Sutterlin.htm http://www.arens.de/suetterlin/ Herr Dr. Peter Hohn aus Hamburg
gibt Auskunft über die
älteste deutsche Sütterlinstube (gegründet 1992), die
nach wie vor viele Übersetzungsaufträge aus dem In- und
Ausland bekommen. Mailto: "Peter Hohn" <dr.peter.hohn@t-online.de> Schriftenkorb für deutscheSchrift (Fraktur; Sütterlin): http://www.mathesius.de/privat/naumann/runterla.html http://www.mathesius.de/privat/naumann/runterla.html</A> Hier kann man kostenlos Fraktur- Sütterlinschrift usw. runterladen http://ahnenforschung.net/download (Tasten Shift+4 ergibt rundes "s" bei der Sütterlinschrift.) Der Herr Sütterlin wurde 1865 geboren. In Lexika ist nachzulesen, daß seine so genannte "Sütterlin-Schrift" 1915 in den Schulen Preußens eingeführt wurde. - Mich würde interessieren, warum Sütterlin eine "neue" Schrift erfand. Rede und Schrift, 1931, Bd. I, Die Sütterlinschrift, S. 4: Notwendigkeit einer neuen Schreibtechnik: Die vielfachen Klagen über schlechte Handschriften, nicht nur im Berufslebenund da besonders in gelehrten Berufen, sondern auch schon in den Schulen,namentlich in den höheren Lehranstalten, verlanlaßten den Berliner Kunstschriftlehrer Ludwig Sütterlin 1917 neue gangbare Wege in der Schreibtechnik zu weisen und ein Schrift zu schaffen, die zwar die Grundform der bisherigen Schulschrift unangetastet lässt, aber infolge ihrer Vereinfachung und durch Aufrichten aus der Schräglage in die Steillage die Gewähr bietet, die berechtigten Klagen verstummen zu lassen. Unsere heutigen Schreibbuchstaben gehen im wesentlichen auf englische Formen des 18. Jahrhunderts zurück. Die englische Schreibweise, 1809 in Preußen eingeführt, brachte unserer deutschen Schule nicht nur die stark nach rechts geneigte Schrift, sondern auch das Schreibwerkzeug, das die unlegbare Entartung unserer Schreibschriften zu großen Teil verschuldet hat, die spitze Feder.[...] das beste, was ich zum thema schriftentwicklung (in deutschland zweischriftigkeit bis zu den nazis, die das abschafften) auf kurzem raum in den letzten jahren gesehen habe, findet man bei friedrich beck, schrift; in: friedrich beck/eckart henning, die archivalischen quellen, böhlau, weimar 1994, s. 163 - 206. (manuel aicher) Es handelt sich um die Homepage des Bundes für deutsche Schrift. Dort findet man im Archiv einige Ausschnitte aus der Zeitschrift dieses Bundes "Die deutsche Schrift". Im Heft 3/1999 ist ein Aufsatz erschienen: “Ludwig Sütterlin - Bekannt und doch vergessen”. |
Betreff: [Wgff-l] Schriften von 1900-1934 Datum: Fri, 9 Aug 2002 22:45:24 +0200 Von: "milspe" <milspe@compuserve.de> An: <Wgff-l@genealogy.net> Guten Tag lassen sie sich die schriften deutsche kurrentschrift um 1900 die sütterlinschrift 1914-1934 die verkehrsschriftvon 1934 ausdrucken unter www.literad.de/regional/schrift.html als vergleichsschriften bei kirchenbüchern und urkunden usw. http://ahnengalerie.net?db_name=Lenz (360 Namen) http://ahnengalerie.net?db_name=Peill (76 Namen) http://ahnengalerie.net?db_name=LenzThun (29 Namen) http://ahnengalerie.net?db_name=LenzWockelWiese (22 Namen) |