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Manfred Baumfalk, Frank Ahrens, Heike Hackmann, Siegfried Kruse, Andre Memmen, Gerold Busboom und Elke Grünefeld kandidieren in Ostrhauderfehn für den Gemeinderat. GA-Leserfoto Parteilose halten zusammen Einzelbewerber in Ostrhauderfehn mit gemeinsamem Ziel OSTRHAUDERFEHN. Als Einzelkandidaten für den Gemeinderat Ostrhauderfehn haben sich Frank Ahrens, Manfred Baumfalk, Gerold Busboom, Elke Grünefeld, Heike Hackmann, Siegfried Kruse und Andre Memmen zusammengeschlossen, um gemeinsame Ziele in der Zukunft durchzusetzen. Sie seien völlig unabhängig und unterlägen keinen Parteizwängen, heißt es in einer Presseerklärung. Manfred Baumfalk ist zudem Kandidat für das Bürgermeisteramt. Die junge Gemeinschaft zwischen 29 und 46 Jahren ist in vielen Vereinen und Institutionen ehrenamtlich tätig. Eines ihrer Ziele für die nächsten fünf Jahre ist unter anderem, die Grundschule in Idafehn zu erweitern und mit Unterrichtsmaterialien auszustatten, daß sie dem Standard anderer Schulen entspricht. Neben einer Haupt- und Realschule sollte langfristig auch ein Gymnasium in der Gemeinde geschaffen werden. Kinderspiel- und Bolzplätze sowie Sportanlagen in allen Ortsteilen sollen ebenso angelegt werden wie eine zentrale Skateranlage und ein Internetcafe. Etwas unternehmen möchten die sieben Kandidaten auch für ältere Mitbürger. Durch Seniorenwohnanlagen, betreutes Wohnen und Pflegeheime solle ermöglicht werden, dass Ältere im Kreise ihrer gewohnten Umgebung bleiben könnten. "Damit die Jugend auch in Zukunft noch die Chance hat, in vertrauter Umgebung zu bauen", schreiben die Kandidaten, sei ein behutsamer Ausbau weiterer Baugebiete eine Aufgabe. Neben der Sanierung des Naherho- lungsgebietes Idasee, sei ein weiteres Ziel, Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen zu fördern. Auch die Angebote an der Fehnroute sollten verbessert werden. Nachzudenken sei unter anderem über ein Heuhotel. In der Verwaltung müsse eine Anlaufstelle für ratsuchende Bürger eingerichtet werden. Auch sollten die Öffnungszeiten dort bürgerfreundlicher gestaltet werden. Weitere Schwerpunkte sind die Einrichtung von Kinderhorten in allen Ortsteilen und der Aufbau einer Jugend- begegnungsstätte. -edb |
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Anwohner aus der 2. Südwieke beim Brennen von Muschelkalk zeigt diese Aufnahme. (Auch abgebildet in den Anker-Apotheken-Kalendern 1982, Juni-Blatt, und 1998, Oktober-Blatt: Muschelkalk-Brennen in der 2. Südwieke bei Freerk Pommer, etwa um 1910;siehe www.rhaude.de/umland/westrhauderfehn/kalender.htm ). Zu dem Bilde, das Anwohner der 2. Südwieke in einer Arbeitspause beim Vorbereiten zum Kalkbrennen zeigt, entnehmen wir der Jahresarbeit von Hans-Hermann Pollmann, Westrhauderfehn, folgende Schilderung: “Im Laufe der Jahrzehnte war die Landstelle von Gerhard Janssen abge-torft. Da seine Kinder inzwischen größer wurden, konnte er daran gehen, eine neue Moorstelle zu erwerben. Er kaufte eine etwa fünf Hektar große Landstelle in der dritten Südwieke. Der Vorrat an Torf auf dieser Stelle würde für sein ganzes Leben und das seiner Kinder reichen. Bald wurde auf dem Kolonat mit dem Torfgraben begonnen.- Sobald der Torf getrocknet und vom Felde abgefahren war, wurde das Land mit Hacke und Spaten bearbeitet. Dann wurde der Boden mit Stalldünger und Schlick gedüngt, den Schiffer Janssen von den Deichbauern mitbrachte.- Einmal im Jahr brannte man Kalk, den der saure Moorboden benötigte. Den Kalk gewann man auf folgende Art und Weise: - In einem Quadrat von etwa drei Metern wurden drei Lagen weißer Torf aufeinandergeschichtet und darauf eine Schicht Muschelkalk gebracht. Dann wurde die nächste Lage Torf gestapelt und wieder Muschelkalk darauf geschüttet. Rund zehn Schichten hoch baute man den Tort-Muschelhaufen, der dann unten angezündet wurde. Manchmal brannte dies Feuer eine ganze Woche lang, bis 8er Haufen zu Asche und Kalk wurde. Dieses in mühseliger Arbeit gewonnene Gemisch aus Asche und Kalk wurde dann auf das Land gestreut." - Alte Fehntjer können sich noch an die schwere Arbeit des Kalkbrennens erinnern. Die ganze Nachbarschaft half mit, wenn diese Arbeit wieder anstand.- Auf unserem Bild stehen von links nach rechts Swantje Fennen, Anna Park, die Zwillinge Trientje ter Veen geb. Krawinkel und Etta Pollmann geb. Krawinkel, Johanne de Wall geb. Deichmann, Friedrich Pommer, die Gebrüder Meyer, Jürgen Krone.- Die Aufnahme entstand etwa 1910 zwischen der 2. und 3. Südwieke auf der Besitzung Krone.Zur Verfügung gestellt von Erich de Wall, Westrhanderfehn Gebrannter Muschelkalk fand beim Hausbau Verwendung. In einer Statistik aus dem Jahre 1852, in der die in Westrhauderfehn ansässigen Gewerbetreibenden aufgeführt sind, werden auch zwei "Kalkbrenner" genannt. - Die dazu benötigten Muscheln - der sogenannte Schill - wurde vielfach von den Fehnschiffern auf den Muschelbänken im Wattenmeer gewonnen und zum Fehn transportiert. Die Gewinnung der Muscheln war harte Knochenarbeit, die außerdem viel Zeit erforderte, da die Muschelschalen nur im trockengefallenen Watt, also zur Ebbezeit, gewonnen werden konnten. - Zum Brennen wurde der Schill jeweils zwischen mehreren Lagen Weißtorf gepackt, der dann später angezündet wurde. Manchmal dauerte es eine Woche, bis dieser zumeist zehn Schichten hohe Haufen ausgebrannt war. Der so gewonnene Kalk wurde aber auch zur Verbesserung des kultivierten aber immer noch sauren Moorbodens benutzt. (Aus: Bruno Ewen, Rhauderfehn in alter Zeit, Rhauderfehn 1982, S. 48:) |
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Schill - Alter Baustoff neu entdeckt Text und Fotos von Hanne Klöver (Abgedruckt im Ostfriesland-Magazin Nr. 10/2000, S. 110ff) Schillfeuer - noch bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein vertrauter Anblick in Ostfriesland. Die Verarbeitung von Muscheln zu Muschelkalk war hierzulande eine der Grundvoraussetzungen für den traditionellen Klinker- und Backstein-Hausbau. Heutzutage entdecken Baufirmen den alten Werkstoff neu. Er wird zur Restaurierung von alten Gemäuern eingesetzt. Wer über den Vorplatz der reformierten Kirche in Hinte spaziert, bekommt die Jahrhunderte alte Bautradition sofort zu spüren. Unter den Füßen knirscht und knackt es - Muschelschalen zerspringen. Rund um den Kirchenbau aus dem späten 15. Jahrhundert und auch am Glockenturm daneben (13. Jahrhundert) liegen Herzmuscheln. Der maritime Bodenbelag soll gegen Unkrautbewuchs helfen. Aus Muscheln wurde einst ein wertvoller Baustoff gewonnen. Wer mit den Augen das alte Kirchengemäuer in Hinte abtastet, der entdeckt nämlich: Hier wurde nicht Mörtel aus Steinkalk verarbeitet, sondern Muschelkalk in die Fugen eingearbeitet. Hin und wieder sind noch Reste kleiner Muschelstücke erkennbar, die den Kalkbrand im Schillfeuer überstanden. So entschloss sich der Kirchenrat in Hinte, bei der jetzt anstehenden Sanierung des Gebäudes wieder auf den historischen Baustoff zurückzugreifen. Die Firma Heikens & Wilts aus Soltborg ist einer der wenigen Betriebe, die sich auf die Sanierung alter Gemäuer mit Muschelkalk spezialisiert haben. Die Firma bezieht den Muschelkalk von einem Bremer Baustoffunternehmen. "In Ostfriesland wird die Ware nicht mehr hergestellt", bedauert Firmenchef Wilfried Heikens. Der aus Muscheln gewonnene Kalk wurde Schill, Nünen oder Schenelke genannt. Ausgrabungen auf dem Klostergelände Ihlow weisen Schill bereits als Baustoff zu Beginn des 13. Jahrhunderts nach. Auch aus späteren Jahrhunderten ist bekannt, daß Schill regelmäßig zur Sanierung der Kirchenmauern gebrannt wurde. Die Heimatforscherin Lore Schnettler etwa fand in Westerbur in den Kirchenrechnungsbüchern des 17. Jahrhunderts Quittungsbelege über das "heilige Schillfeuer". Es brannte auf den Kirchenländereien, wenn Kalk für den Bau oder die Ausbesserung einer Kirche benötigt wurde. Bald kam Kalk aus Muscheln auch beim herkömmlichen Hausbau zum Einsatz. Friedrich Arends berichtet in der "Erdbeschreibung des Fürstentums Ostfriesland und des Harlingerlandes", daß es im Jahr 1823 hierzulande 60 Kalkbrennereien gab. Der Rohstoff wurden durch das "Schillbögeln" gewonnen. Dabei wurden die Muscheln offenbar mit einer Art Käscher aus dem Meer geholt, wie auf einer Zeichnung von Poppe Folkerts zu sehen ist. In der Firmenchronik der Leeraner Firma Connemann wird noch eine andere Technik beschrieben. Die Muscheln wurden während der Ebbezeit in große, flache, hölzerne Karren geschaufelt, deren Boden aus einem Siedegewebe bestand. Sie wurden anschließend in die Brandung geschoben und dadurch sandfrei gespült, dann in Schiffe umgeladen und nach Leer und in die angrenzenden Moordörfer gebracht. Meist erledigten Fehnschiffer den Transport. Sie lieferten Torf auf die Inseln und nahmen Schill mit zurück als Ladung. Diesen lieferten sie an einzelne Abnehmer auf den Fehnen, die dort Schillöfen betrieben, denn mittlerweile verwendeten die Menschen Schill auch für den herkömmlichen Hausbau. Der Rohstoff wurde aber auch in das Groningerland und nach Hamburg verschifft. Auch Frauen arbeiteten bei der Schillgewinnung. Das ist in einem Roman von Sophie Fastenau nachzulesen, der auf einer alten Pfarrchronik des 18. Jahrhunderts fußt. Sobald Ebbe war, schaufelten sie die Muscheln mit etwa 30 bis 45 Zentimeter breiten Forken in geflochtene Körbe. Anschließend reinigten sie den mit Sand behafteten Rohstoff mit Wasser aus den Prielen. Im Heimatmuseum Dykhus auf Borkum wird eine Zeichnung aufbewahrt, die eine Frau mit Muschelkörben am Strand zeigt. Die Methode vom Schiff aus war aber offenbar effektiver, denn um die Mitte des 18. Jahrhunderts war ein Fischer in der Lage, während einer einzigen Tide bis zu 30 Tonnen Muscheln zu holen. Die ostfriesische Gesamtproduktion belief sich in den Jahren 1740 bis 1766 auf 2100 Last, was etwa 4200 Tonnen waren. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts wurden jährlich bis zu 31.500 Tonnen gewonnen. Allerdings: Die Behörden verboten den Schillabbau immer wieder. Die an der Nordsee abgegrabenen Muschelbänke veränderten das Strömungsverhalten des Meeres, was den Bestand der Inseln gefährdete. Hermann Soeke Bakker berichtet in einem Aufsatz, daß im Jahr 1797 gar ein mit vier Kanonen bestücktes Wachtschiff vor den Inseln positioniert wurde, um die Einhaltung dieses Verbots zu überwachen. Doch die Küstenbewohner wollten von dieser einträglichen Einkommensquelle nicht lassen, zumal die Nachfrage aus dem Binnenland immer größer wurde. Im Jahr 1855 hatte die Firma Connemann in Leer ein Fabrikgrundstück an der Mühlenstraße 38 erworben, wo mit Kalköfen des Kalkbrenners Stael gearbeitet wurde. Später im Jahr 1895 nahm die Firma als erste deutsche Fabrik eine Muschelkalkmühle in Betrieb. Die Seemuscheln wurden zu Hühnerfutter vermahlen, um Kalk zur Bildung der Eierschale zu bekommen. Die immer größere Nachfrage nach Muscheln führte seit dem Jahr 1920 dazu, dass Schiffsbagger den Rohstoff hoben. Die Firma Meyer und Poppe etwa erledigte diese Arbeit von Varel aus. Beliebt war der Muschelkalk übrigens auch als Dünger in Gärtnereien und in der Landwirtschaft. Noch um 1950 war in Bensersiel ein Turmofen zum Brennen von Schill im Einsatz. In Esens am Falkhammerweg steht heute der wohl letzte Schillbrandofen Ostfrieslands überhaupt. Der an eine überdimensionale Teedose erinnernde Bau steht inmitten eines Neubaugebietes. Ein etwas eigentümlicher Anblick, doch ein kulturgeschichtliches Denkmal Ostfrieslands ist erhalten geblieben. In früheren Zeiten waren generell primitivere Modelle im Einsatz. Wie ein einfacher Schillofen betrieben wurde, darüber gibt es einen Bericht aus Idafehn von Ludwig Nannen: "Die Anlage zum Kalkbrennen bestand im Wesentlichen aus einer runden Schutzmauer von zirka 1,50 Meter Höhe, die nach einer Seite hin geöffnet war. Bevor man mit dem Einfüllen von Torf und Schill begann, wurde in der Mitte des Innenraums der 'Schornstein' gebaut, der aus losen Torfsoden bestand und während der Beschickung langsam mit hochgestapelt wurde. Zum Kalkbrennen wurden große Mengen Brenntorf benötigt, allerdings nicht die besten Sorten, sondern der minderwertige Splinttorf. Die Einfüllung erfolgte schichtweise, angefangen mit einer dicken Lage Torf, darauf eine Lage Schill, und dann Schicht um Schicht bis zum oberen Rand der Mauer. Dann erhielt das Ganze noch einen Aufbau, der sich bis zur Spitze treppenartig verjüngte. Jetzt war die Anlage soweit hergerichtet, daß der Ofen angezündet werden konnte. Dies geschah, indem man einen Behälter mit glühenden Kohlen von oben in den 'Schornstein' schüttete. Bis zu zwölf Tage dauerte der Brennvorgang - eigentlich eher ein Schwelen des Feuers - in der Kalkbrennanlage. Dabei entwickelte sich viel Rauch, wogegen Anwohner immer wieder protestierten. Der Heimatforscher Gerd Minken Saathoff berichtet von einer Notiz in den Akten des Niedersächsischen Staatsarchivs in Aurich, wonach sich Anwohner einer Kalkbrennerei in Emden im Jahr 1754 über den massiven Rauch beschwerten. Wenn dann schließlich die letzte Torfsode verbrannt und kein Rauch mehr zu sehen war, konnte der Kalk noch nicht sofort abtransportiert werden. Es dauerte noch weitere Tage, dann erst war die Asche abgekühlt, und das Produkt konnte abgefahren werden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts nahm die Bedeutung von Muschelkalk ab. Nach dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur wurde Steinkalk aus Westfalen eingeführt. Über viele Jahrzehnte hinweg war Muschelkalk im Bauhandwerk kein Thema mehr. Erst im Jahr 1985 bekam die Firma Heikens & Wilts den ersten Muschelkalk-Auftrag. Wilfried Heikens erinnert sich: "Bei der Sanierung von historischen Kirchenbauten wird etwa seit dieser Zeit wieder Wert auf die originalgetreue Rekonstruktion eines Gebäudes gelegt. Und dazu gehört im sichtbaren Gemäuer eben auch die Verarbeitung von Muschelkalk." Mitarbeiter Heinrich Zuidema - seit acht Jahren mit der Sanierung von historischen Gebäuden beschäftigt - hat das Fundament der reformierten Kirche in Hinte teilweise freigelegt. Die Feuchtigkeit hat die Fugen nahezu aufgelöst. "Was später wieder unter die Erde kommt, wird aus Kostengründen mit normalem Kalkmörtel verfugt", erläutert der Maurer. Muschelkalk sei nämlich teurer als normaler Kalk. Etwa 30 Mark pro Sack koste der historische Baustoff. Für etwa acht Mark sei die gleiche Menge herkömmlichen Kalks zu haben. Firmenchef Wilfried Heikens: "Kostet das herkömmliche Einfugen mit Zement pro Quadratmeter etwa 15 Mark, muß für dieselbe Dienstleistung mit Muschelkalk 35 Mark bezahlt werden." Aber auch früher schon sei Muschelkalk ein kostspieliger Baustoff gewesen. Deshalb seien die Steine in der Regel mit Lehm vermauert und nur die Fugen mit Muschelkalk bearbeitet worden. Das habe seinen guten Grund, wie Maurer Heinrich Zuidema aus Erfahrung berichtet: "Der Baustoff Muschelkalk darf nicht zu trocken gelagert werden. Noch Tage nach dem Einfügen ist auch die verarbeitete Wand feucht zu halten. Bindet der Muschelkalk zu schnell ab, dann wird er bald rissig und krümelt spätestens nach einem Jahr wieder aus den Fugen heraus." Dennoch: Heinrich Zuidema macht die Arbeit mit diesem historischen Baustoff viel Freude. Der Maurer hat seine eigene Verarbeitungstechnik entwickelt, er kennt jeden Handgriff. Selbst sein Handwerkszeug hat er selbst gefertigt. Zu seiner Grundausstattung gehören ein "Fjeu-Iesder" (hochdeutsch: Feucht-Fugspachtel) und ein "Offriev-Stockje" (hochdeutsch: Abriebstock). Bis zum Ende des Herbstes noch wird die Sanierung des Hinter Kirchenbaus in Anspruch nehmen. Dann wird die reformierte Gemeinde wieder ein Gotteshaus ganz im ursprünglichen Baustil sein Eigen nennen können. Quellen: Hermann Soeke Bakker: Blütezeiten der Wattfischerei. In: Unser Ostfriesland 1973 Wilhelm Connemann: 200 Jahre Firmengeschichte. Leer 1950 Ludwig Nannen: Von Moorpionieren, Kolonisten und Fahrensleuten: Hundert Jahre Idafehner Siedlungsgeschichte. In: Friesische Blätter 1971 Gerd Mimken Saathoff: Schill - Grundstoff aus dem Meer. In: Der Deichwart 1989 |
siehe auch im Text über Westrhauderfehn |
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Ein weiterer link muß bei der Beschreibung "Lage Torf, Lage Schill" am Schluß des Artikels (Nannen) - link hin zu: rhaude/ Umland/ Westrhauderfehn/ KalenderBilder zu Westrhauderfehn: dort das Juni-Bild von 1982 muß mit einem link hierher verbunden werden! Siehe auch: Presse: UO Nr. 2, Bau der Nortmoorer Kirche!!!!!!!!! |
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Auch ein Kilometerstein kann ein Stück Geschichte sein Landesamt für Denkmalpflege erklärt 422 Gebäude zu Baudenkmalen Von Tatjana Gettkowski (OZ/Emden v. 15.12.00) Kreis Wittmund. Sie sind nicht immer prunkvoll und auffällig. Manchem sind sie gar ein Dorn im Auge. Doch sie sind allesamt Relikte vergangener Zeiten und daher schützenswert: die Baudenkmale im Landkreis Wittmund. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege hat sein Denkmalverzeichnis für den Kreis jetzt überarbeitet, und das umfasst nun 422 Baudenkmale und Objekte. Alle Eigentümer dieser Denkmale sind angeschrieben und über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt worden. Neben staatlichen und herrschaftlichen Gebäuden wie unter anderem der Sielhof in Neuharlingersiel, das Kreishaus in Wittmund oder die Amtsgerichte in Wittmund und Esens, finden sich 23 Kirchen, eine Synagoge, 18 Glockentürme, 24 Friedhöfe, vier Pfarrhäuser, zwölf Mühlen, vier Brücken und sieben Kriegerdenkmale auf der Liste. Längst nicht alle sind Gebäude. Vier Kilometersteine an der Chaussee zwischen Wittmund und Aurich und in Collrunge oder ein hölzerner Grenzpfahl in Horsten stehen ebenfalls auf der Liste. "Die meisten Baudenkmale waren uns durch frühere Erfassungen schon bekannt", erzählt Dr. Angelika Geiger. Die Historikerin ist beim Landesamt für Denkmalpflege in Hannover zuständig für die Erfassung und Fortschreibung der Denkmalverzeichnisse. Sie hat eine Reise durch den Landkreis gemacht und sich weitere Gebäude angesehen. Ergebnis: sechs Sonderobjekte sind neu in die Liste aufgenommen worden. "Der Friedensgarten in Horsten, der 1870 für die Opfer des deutsch-französischen Krieges erstellt worden ist", nennt die Historikerin ein Beispiel. Aber auch das Wohn-und Geschäftshaus in der Herdestraße 19 in Esens wurde in die Liste aufgenommen. Ebenso wie der jüdische Friedhof in Willen. Auch die Tankstelle am Jüchertor in Esens gehört zu den denkmalgeschützten Gebäuden. "Bis vor 30 Jahren war diese Baugattung noch weit verbreitet. Heute sind die meisten dieser Gebäude verschwunden", weiß die Historikerin, die die Tankstelle für schützenswert betrachtet, weil diese "den Beginn der Motorisierung dokumentiert." Ein Problem dabei sei, dass das Gebäude für viele Leute noch nicht richtig alt sei. "Wir müssen trotzdem wieder eine Wertschätzung davon bekommen, denn das Gebäude ist wirklich eines der letzten dieser Art." Umso wertvoller könnte es in späteren Jahren einmal werden. Die Tankstelle ist ein Beispiel dafür, dass oft denkmalschützerische und private Interessen kollidieren. Die Tankstelle gehört Emke Emken. Er will das Gebäude abreißen, weil er in dem Bereich Wohnungen bauen möchte. "Die Erhaltung solcher Gebäude ist für uns oberstes Gebot", erklärt Dr. Angelika Geiger. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass die Eigentümer all ihre Rechte über die Gebäude verlieren. "Sie dürfen auch nicht unzumutbar belastet werden", beschreibt Geiger die Gesetzeslage. Es gebe durchaus Steuervorteile oder staatliche Zuschüsse, die die Eigentümer für Mehrbelastungen entschädigen. Auch Veränderungen an den Gebäuden dürften durchaus vorgenommen werden. Nur sind sie eben genehmigungspflichtig. |
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