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Nicht gerade ein Schmuckstück des Ortes ist die Mühle

 in dem sonst so wohlgestalteten Backemoor.

GA-Foto: Fürste

Die Bemühungen um die Restaurierung

der Backemoorer Mühle stecken fest

 Jahrelanges Ringen ohne Erfolg

Von Frank Fürste (GA v. 28.10.2000)

     BACKEMOOR. Groß war vor kurzem die Freude bei Gemeinde und Mühlenverein, als die in neuem Glanz erstrahlende Mühle in Rhaude feierlich eingeweiht werden konnte. Damit hat die Gemeinde drei restaurierte Mühlen. Nur in Backemoor, dem Standort der vierten Mühle, bemüht man sich seit Jahren vergeblich um einen solchen Erfolg.

   Dabei ist die Ausgangssituation in Backemoor durchaus vergleichbar mit der in den anderen Ortsteilen. Anfang der 90er Jahre bildete sich ein Mühlenverein, der sich die Restaurierung der in den 70em abgebrannten Mühle zum Ziel gesetzt hatte. Wie auch in den drei  anderen  Ortschaften nahm man Kontakt auf zum Eigentümer, Annäus Müller, und zur Gemeinde, die in der Regel bei Mühlenrestaurationen eine gewichtige Rolle spielt. Vielmehr ist seither in Backemoor aber nicht passiert. Die drei Parteien konnten sich bisher nicht einigen.

   Der entscheidende Haken scheint dort die Eigentumsfrage zu sein. "Solange die Gemeinde kein wie auch immer geartetes  Nutzungsrecht hat, wird sie nicht investieren", so Gemeindedirektor Jörg Furch. Die einfachste Lösung, ein Verkauf an die Gemeinde wie in Hahnentange und Rhaude, scheiterte bisher am Eigentümer. Die Müller-Familie wohnt seit Generationen in dem Gebäude, und Annäus Müller fühlt sich "sehr unwohl bei dem Gedanken, wenn ich dort nichts mehr zu sagen habe".

   Die Restaurierung einer Mühle sei eine  sehr schwierige Sache, so der Mühlen-Fachmann. Da könne man viel falsch machen. Mit seiner Sachkenntnis wolle er dafür sorgen, dass nicht gepfuscht wird. Grundsätzlich sei er aber für die Renovierung, die Gemeinde auch,  der Mühlenverein natürlich sowieso.

   Dennoch bleibt die Restaurierung der Backemoorer Mühle ein schwieriges Thema. Ein angestrebter   Dreiecksvertrag zwischen Gemeinde, Müller und dem  Verein ist bisher nicht zustande gekommen. Bisher sei es dem Verein samt Rechtsanwalt nicht gelungen, so Furch, ein akzeptables Vertragswerk vorzulegen. Und vorher habe es keinen Sinn, damit in die Politik zu gehen.  Aber auch bei Vorlage eines für alle Seiten auskömmlichen Vertrages sind noch nicht alle Klippen umschifft. Die politische Lage schätzt der Verwaltungschef als "nicht schlecht" ein. Weniger erquicklich seien  derzeit allerdings die Bedingungen für die Förderung.

   Die Mittel der Dorferneuerung seien ausgeschöpft, jetzt gebe es zwar ProLand, insgesamt fließe das Geld der Fördertöpfe aber deutlich zäher  als noch Vorjahren. In Backemoor habe man einfach sehr viel Zeit ungenutzt verstreichen lassen. Ohne Förderung aber wird es für die Gemeinde schwer, die notwendigen 800 000 Mark bereit zu stellen. Diese Summe veranschlagt ein niederländisches Unternehmen, "dem wir das Projekt vorgestellt haben", so der Vorsitzende des Mühlenvereines, Rolf Hübner.

   Derweil ist der Verein nicht untätig. "Von unseren bescheidenen Mitteln", so Hübner, "haben wir das Mauerwerk saniert und die Türen erneuert." Ein schönes Schnäppchen gelang dem Verein beim Ausverkauf einer alten Wasserschöpfmühle aus  Gödens. Dort erstand Hübner eine Hauptachse für wenige hundert Mark, die neu so um die 25 000 Mark kostet, wie Annäus Müller schätzt. Ob die allerdings weiter im Garten der Mühle vor sich hin rosten wird oder tatsächlich einmal die Flügel einer restaurierten Backemoorer Mühle antreiben wird, wagt derzeit niemand zu prognostizieren.