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Gerhard Siebels, Führer durch Ostfriesland, Leer 1955, S. 166

BACKEMOOR (435 Einwohner; 1409 Bakemoore, 1436 Boecmora, 15. Jh. Bonkummora; Ableitung von Beke = Bach erscheint fragwürdig), schönes altes Geestbauerndorf.  Leistungsfähige Milchviehzucht, eigene Molkerei, Pferdezucht. Hohe Windmühle (1798). Wohnhäuser von Buschmann und Eints.

Dorfkirche. Romanisches Schiff mit halbrunder Apsis (Ende 13. Jh.) und Westturm mit Satteldach (Anf. 16. Jh.). Schiff verstümmelt durch teilweisen Abbruch im Westen, weiträumiger Gesamteindruck. Der beachtenswerte Turm, Wahrzeichen des nördlichen Overledingerlandes, ist durch  einfach profilierte Sandsteinbänder in mehrere Stockwerke geteilt. Ausstattung: Altaraufsatz von 1701, ähnlich wie in Rhaude und Remels. Kanzel von 1702; Kronleuchter 1701, 1790.

"Dat olde  Hoff" im nördlichen Teil des Ortes war ein alter Begräbnisplatz. Die alte Burg, 1409 genannt, stand am Ende des "Börgweges" (vor der Pastorei in südlicher Richtung). Burggräben und Teile des  Walls noch deutlich erkennbar.

 

Zwei gut erhaltene kaiserzeitliche Holzbrunnen im Grabungsfeld "Oll Börg" von Backemoor.

(Foto Titelblatt des folgenden Jahrbuches, abgebildet im GA v. 2.11.2000)

Archäologie in Niedersachsen, (Band 3) 2000, 144 Seiten, 111 farbige und  schwaz-weiße Abbildungen, 25 Mark, Isensee-Verlag Oldenburg, ISBN 3 895986852

 

Über die Ausgrabungen der Bronzezeit siehe

www.modernoptic.de

Backemoor hat mehrfach an dem Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” teilgeneommen (und auch gewonnen!). Nicht jeden dieser Artikel darüber habe ich aufbewahrt. Eine ganz gute Übersicht über das Bemühen der Backemoorer gibt der folgende Artikel von “WK” aus dem Landwirtschaftsblatt Weser-Ems Nr. 44 vom 3. November 2000, S. 70:

Ein Dorf voller Wallhecken

   Wallhecken soweit das Auge reicht.  Backemoor, ein Ort mit rund 500 Seelen im Landkreis Leer, am Rande der Overledinger Geest, setzt auf Natur. Bereits 1998 nahm der kleine Ort zwischen Leer und Rhauderfehn an diesem Wettbewerb teil, konnte sich qualifizieren und wurde ein Jahr später Kreissieger.

   Am Ortsrande sowieso, aber auch mitten im Dort gibt es große Wallheckenlandschaften. Fuß- und Radwege wurden soweit möglich entsiegelt und  so der Natur zurückgegeben. Die Zufahrten zu den Weiden sind aus massiven Holzpforten nach altem Vorbild. "Das alles sind einige Gründe, die zu unserem Sieg geführt haben", erklärt Ortsbürgermeister Wilhelm Meinders.

   Die Natur erhalten und die Geschichte des Ortes und der Region nicht in Vergessenheit geraten lassen, so sieht das Erfolgskonzept der Dorfgemeinschaft aus. Gleichzeitig wolle und  dürfe man sich aber auch nicht abkapseln, damit der Ort nicht irgendwann einmal aussterbe, weiß Meinders. Und das macht die Gemeinde auch mit der Ausweisung eines neuen Baugebietes möglich.

   Mittelpunkt des Ortes ist die mächtige Backsteinkirche. Der Bau mit langem Kirchenschiff, halbrunder Ostapsis und angebautem Glockenturm auf der Westseite stammt aus der Zeit um 1250. Der Türm ist jüngeren Datums.  Erbaut als Wehrturm beherbergt er heute ausschließlich drei wertvolle Glocken. In den Jahren von 1972 bis 1978 wurde die Kirche grundlegend saniert. Heute zeigt sie ein intaktes Innere mit Flügelaltar und Kanzel aus dem  Jahre 1701 sowie einer Wenthin-Orgel von 1783.

   Treffpunkt der Dorfbevölkerung ist das Bürgerhaus, die ehemalige Dorfschule. Das Innere wird von den Vereinen immer jahreszeitlich geschmückt, um  so eine angenehme und einladende Atmosphäre zu schaffen. Untergebracht in dem Gebäude sind auch der Kindergarten, der Bürgerverein und die Feuerwehr des Ortes.

   Geprägt wird das Dorf von Gulfhöfen aus dem 19. Jahrhundert. Die und andere historische Wohnhäuser wurden im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms vor etwa fünf Jahren restauriert. Zehn kleinere Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe gibt es in Backemoor. Dazu kommen zwölf Vollerwerbs- und vier Nebenerwerbslandwirtschaften.

   Einmal im Jahr veranstaltet das Dorf einen Umwelttag, auf dem unter anderem die umliegende Landschaft von Müll  befreit wird. Angler, Jäger und die Dorfgemeinschaft haben sich zusammengetan und etwa 70 Nistkästen aufgehängt, die regelmäßig gepflegt werden.

   Und den Dorfbewohnern wird auch sonst einiges geboten: So gibt es neben sieben Vereinen und Organisationen eine Menge an Veranstaltungen wie Konzerte inder Kirche und ein Kulturprogramm. Besonders gefördert wird das Zusammenleben durch die Aktivitäten der  Kirchengemeinde, die neben einem Posaunenchor,dem Kirchenchor und dem Chor "Akzente" auch einige Gesprächskreise anbietet. Fest verwurzelt im Ort ist zudem die Freiwillige Feuerwehr und die  Kyffhäuser-Kameradschaft. Vor einigen Jahren gründete sich ein Mühlenverein, der die 1975 abgebrannte Windmühle wieder aufbauen will.

   "Unser Dort hat Zukunft", da ist sich Meinders  ganz sicher. Aber die Hände in den Schoß legen, das dürfen und werden die Backemoorer nicht, denn der Landeswettbewerb findet schließlich im Juni 2001 statt. WK

Alte Wege und Straßen, überwiegend mit Wallhecken, wurden in Backemoor erhalten.

 Die Dorfgemeinschaft (mit Ortsbürgermeister Wilhelm Meinders) hat die Zufahrten zu den Weiden in den vergangenen Jahren mit mächtigen Pforten versehen, die nach altem Vorbild hergestellt sind. Fotos: Koppen

Am Ziel angelangt: Backemoor kam, wie schon berichtet, unter die sieben gleichberechtigten Preisträger im Bezirksentscheid "Unser Dorf soll schöner werden". Regierungspräsdient Bernd Theilen (links) überreichte in Vestrup (Kreis Vechta) Ortsbürgermeister Wilhelm Meinders und Helga Weber die begehrte Siegesurkunde. Zur Preisvergabe reiste eine  kleine Delegation aus dem Oberledingerland an: Neben Wilhelm Meinders und Helga Weber waren mit von der Partie Thomas Roskam, Bernd Goudschaal, Magret Cordes, Gertrud Stockfisch, Georg Stratmann, Horst Bittner und  Gemeindedirektor Jörg Furch. Foto: Privat (GA v. 16.10.2000)