Dieses Ergebnis brachte eine Fragebogen-Aktion des reformierten Sektenbeauftragten Pastor Johannes Göhler. Um Pastorinnen und Pastoren bei der seelsorgerlichen Begleitung von ”Sekten- süchtigen" zu helfen, habe er die reformierten Gemeinden um Grundinformationen über die Verbreitung "der wichtigsten Anbieter auf diesem religiösen Markt" gebeten. Bislang hätten etwa ein Drittel der Gesamtzahl geantwortet, teilte Göhler am Montag mit.
44 Gemeinden haben einer ersten Auswertung zufolge von einer aktiven Werbung der Zeugen Jehovas berichtet. Die Zeugen seien auch in ländlichen Gebieten tätig, in einem Fall hätten sie sich intensiv um Asylsuchende und Rußlanddeutsche bemüht. Mit 19 Nennungen folgen die Neuaposto- lischen an zweiter Stelle. Sie hätten ihre Gottesdienststätten vornehmlich in kleineren Städten.
Über Werbung der Scientologen hätten zwar sieben Gemeinden berichtet, von Gruppenbildungen könne aber keine Rede sein.
Mormonen, Transzendentale Meditation, Universelles Leben und Bhagwan/Osho träten zwar gelegentlich in Erscheinung, ein Erfolg bleibe ihnen aber völlig versagt. Allerdings seien in kleineren und mittleren Städten Gruppierungen aktiv, die sonst eher selten genannt würden. In Ostfriesland gebe es zum Beispiel eine "Neu-Salem-Gemeinde".
In 13 Gemeinden seien jugendliche Satanisten aufgetreten. Grabschändungen lägen allerdings schön länger zurück. Hier müsse abgewartet werden, ob es bei einer Jugendmode bleiben werde. In neun Fällen hätten die Gemeinden Kenntnis von spiritistischen Aktivitäten.
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