Aus dem Ortssippenbuch Backemoor, S. 43f:

   Es ist Herrn Pastor Weert Ruhnkorf zu verdanken, daß das  heute älteste Kirchenbuch der Gemeinde Backemoor noch erhalten ist. Als Einleitung zum 1.Band der Kirchenbücher schreibt W. Heubült:

   "Ao Dom . . .  den . . .  wurde der Herr  Pastor Weert Focken Ruhm-korf (geb. zu Leer als Sohn von Gerd Ruhmkorf und seiner E-hefrau Ankeya Weyers Geerdes (-,- Heubült) am 25. Dez.1865) als Seelsorger der hiesigen Kirchengemeinde Backemoor eingeführt.

   Bei der Übernahme des Pfarramtes fand er dieses Kirchenprotokoll ohne Einband, total zerrissen und verkommen, auf einem Schmutzhaufen <sic! vornehm für Misthaufen!> vor. Er hat dann die noch vorhandenen Überreste gesammelt und aufgehoben. Der unterzeichnete Regierungs- und Baurat Wilke Heubült, welcher sich für die Erhaltung der ostfriesischen Altertümer und Urkunden interessiert und dessen Vorfahren großmütterlicherseits seit alten Zeiten in dieser Kirchengemeinde ansessig waren, hat es freiwillig mit Einverständnis des Herrn Pastor Ruhmkorf übernommen,auf seine Kosten das Protokoll, welches wahrscheinlich in  wenigen Jahren infolge der Zermürbtheit der Blätter dem Untergange geweiht war, zu konservieren und einbinden zu lassen. Der Unterzeichnete hat hierauf zunächst in m ehr wöchentlich er mühseliger Arbeit die große Anzahl einzelner kleiner und kleinster Papierbrocken geordnet. Hierauf hat er mit Hilfe eines tüchtigen Fachmanns namens Frederik Hallberg zu Neumünster in Holstein, wo der Unterzeichnete selbst zur Zeit wohnhaft ist, die  einzelnen Blätter, welche schon beim leisesten Anfassen auseinanderfielen, mit einem besonders präparierten durchsichtigen Papier mittels säurefreiem Leim beklebt. Außerdem sind sämtliche Rücken der einzelnen Bögen durch dasselbe Papier verstärkt.

   Außerdem hat der Unterzeichnete nach dem Predigerdenkmal des P. Fr. Reershemius ein Verzeichnis der bisherigen Prediger der Gemeinde hinzugefügt,ebenso am Schluß des Buches einige kleine Übersichtstafeln der nachweislich ältesten Familien der Gemeinde. Die Unterlagen hierfür sind durch jahrelange mühselige Arbeit aus den Urkunden des Staatsarchivs zu Aurich und aus sonstigen alten Papieren zusammengestellt. Herr Hallberg hat dann das Ganze mit großem Interesse und großer Geschicklichkeit sachgemäß eingebunden. Möge das Buch in seinem neuen Kleide sowohl wegen seines historischen wie seines praktischen Wertes noch vielen Generationen der Gemeinde erhalten bleiben; und mögen die späteren Nachkommen des Herrn Pastor Ruhmkorf in seinem Amte dem alten Buche dasselbe Interesse zeigen wie dieser  selbst. Das wird mir der schönste Dank für meine unendliche Mühe sein.

Wohl dem, der seiher Väter gern gedenkt,

der froh von ihren Taten, ihrer Größe,

 den Hörer unterhält,und still sich freuend,

 an´s Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht!                                Joh. Wolfg. Goethe

Neumünster in Holst., den 8. Dezember 1920 gez. W. Heubült"